Immer wieder begegnen uns exotherme Reaktionen im Alltag. Doch was ist das überhaupt und was sollte man beachten? Hier wird es geklärt.
Was eine exotherme Reaktion überhaupt ist
Eine exotherme Reaktion ist die Art von Reaktion, die abläuft, wenn man mehr Energie rausbekommt, als man hineingesteckt hat. Soll heißen, etwas gibt nach außen hin etwas, viel oder sehr viel Wärme ab, obwohl man gar nicht viel dazu beigetragen hat.
Welche Beispiele gibt es im Alltag?
Das wohl bekannteste Beispiel wäre wohl Feuer. Es braucht nur eine geringe Aktivierungsenergie und schon brennt es. Zum Beispiel das Reiben eines Streichholzes oder dergleichen. Schon brennt es und brennt immer weiter, sofern Brennstoff und Sauerstoff nicht ausgehen.
Ein weiteres Beispiel wäre das Abbinden von Mörtel oder Beton. Das ist nicht zu unterschätzen, denn je dichter ein Objekt ist, desto weniger kann die Wärmeenergie entweichen. Aus diesem Grund hat man beim Bau des Hoover-Staudamms kleine Leitungen innerhalb des Damms verlegt, damit das kalte Flusswasser hindurchlaufen und die Energie abtragen kann. Ansonsten wäre der Damm durch den enormen Wärmestau vielleicht beschädigt worden.
Auch wenn es vielleicht nicht unbedingt zum Alltag gehört, so ist auch der radioaktive Zerfall ein exothermes Phänomen. Brennstäbe zum Beispiel sind heiß, weil die Kerne zerfallen und Energie abgeben. Damit wird Wasser erhitzt und Turbinen angetrieben. Dadurch wird Strom erzeugt.
Auch sogenannter ungelöschter Kalk kann sich unter Wasserzufuhr auf fast 200 Grad Celsius erhitzen und damit eine erhebliche Brandgefahr verursachen, wenn man darüber nichts weiß, da der Kalk so unscheinbar wirkt.
Auch jedes Gerät wird warm, wenn Strom hindurchfließt. Sogar erheblich. Ein Prozessor eines Computers kann ungekühlt sogar schmelzen und damit zerstört werden, wenn man nicht für eine ausreichende Kühlung sorgt. Strom ist also in Geräten eine erhebliche Quelle für exotherme Reaktion.
Letztlich ist auch der menschliche Stoffwechsel eine exotherme Reaktion. Wir führen Nahrung zu, der Körper wandelt diese um und unsere Körperwärme bleibt stets konstant bei 37 Grad Celsius. Alles nur, weil wir etwas Essen oder trinken, rund um die Uhr.
Was man beachten sollte
Exotherme Reaktionen können – wie schon angedeutet – enorme Probleme verursachen. Es braucht nicht viel, um einen Brand zu verursachen. Dazu braucht es nur die Glut einer Zigarette oder eine Glasscheibe und das Licht der Sonne und schon brennt der Wald. Die Aktivierungsenergie muss wie gesagt nicht groß sein, um eine Reaktion auszulösen. Oder manchmal ist es nur Wasser, das versehentlich mit ungelöschtem Kalk in Verbindung gebracht wird. Schon können Ställe und Baustellen in Brand stehen.
Auf jeden Fall sollte man immer vorsichtig sein, wenn man eine Kerze im Raum stehen hat oder wenn man etwas mit Mörtel und Beton zu tun hat. Die Kühlung sollte gewährleistet werden. Das gilt auch für technische Geräte aller Art, die mit Strom oder mechanisch laufen.
Hat man die Vermutung, dass irgendwo eine exotherme Reaktion ablaufen könnte, sollte man vorsichtig mit Berührung sein, denn die Hitze kann einem die Haut verbrennen und sonstige Schäden anrichten. Ein Feuerlöscher sollte in jedem Haushalt stehen, nur zur Sicherheit, um einen Brand zu löschen.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne im Norden an der Nordseeküste in Husum. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit den Naturwissenschaften und interessiere mich vor allem für Physik und alles, was mit dem Weltraum und entfernten Planten zu tun hat.