Um festzustellen, ob in einem bestimmten Gebiet radioaktive Strahlung vorhanden ist, kommt ein Strahlungsdetektor zum Einsatz. Dieser ist ebenfalls nützlich, um die Quelle einer übermäßig hohen radioaktiven Strahlung ausfindig zu machen. Allerdings kann es hierbei zu unerwarteten Ausschlägen auf der Skala des Geräts kommen, obwohl keine zu messende Strahlung vorhanden ist. Diese Situation beschreiben Experten als Nulleffekt.
Gibt es weitere Bezeichnungen für derlei Situationen?
Für den Nulleffekt gibt es allerdings einige Synonyme. So wird er häufig auch als Nullrate bezeichnet, obwohl die gleiche Situation gemeint ist.
Warum tritt der Nulleffekt auf?
Für das Auftreten des Nulleffekts gibt es verschiedene Auslöser. Diese sorgen dafür, dass der Strahlungsdetektor von der Messung eines bestimmten Präparats abgelenkt wird und die schwächeren Strahlungsquellen in seiner Umgebung stärker wahrnimmt. Durch erhöhte
Temperaturen in Gebäuden kann außerdem der Dunkelstrom des Detektors zum Nulleffekt führen.
Die erwähnten Auslöser können dabei grob in zwei verschiedene Kategorien aufgeteilt werden. Zunächst gibt es auf dem Planeten Erde vielfältige Vorkommen an natürlichen Strahlungsquellen. Des Weiteren hat der Mensch einige verfälschende Strahlungsquellen selbst herbeigeführt.
Welche natürlichen Auslöser für Hintergrundstrahlung gibt es?
Hier gilt es zunächst die terrestrische Strahlung zu nennen, die durch Radionukliden im Boden verursacht wird. Vor Milliarden von Jahren fand hier eine Kernteilung statt und die Produkte dessen sind noch immer nicht zerfallen.
Ein weiterer natürlicher Auslöser für den Nulleffekt liegt in der kosmischen Strahlung. Aus dem Weltall strömen hierbei Strahlungen mit hoher Energie auf die Erdoberfläche. Diese Strahlung kann dazu beitragen, dass das Strahlungsmessgerät eine Irritation erfährt, diese Strahlung wahrnimmt und sie auf der Skala darstellt.
Des Weiteren gibt es im Erduntergrund natürliche Radonvorkommen, welche einen Ausschlag des Geräts erzeugen, wenn es sich in der Nähe dieses Radons befindet.
Gebäude können außerdem zu einem Nulleffekt führen, wenn im Baustoff das Baumetrial Kalium-40 beinhaltet ist, welches ebenfalls leicht radioaktiv ist.
Und auch im menschlichen Körper selbst befinden sich minimale Anteile an radioaktiv wirkendem Kalium-40 und Kohlenstoff-14. Dies hat zur Folge, dass sogar der menschliche Körper einen Nulleffekt erzeugen oder verstärken kann.
Welche künstlichen Auslöser für Hintergrundstrahlungen gibt es?
Der Mensch hat vor einigen Jahrzehnten damit begonnen, Atomkraftwerke zu erbauen und diese für die Stromproduktion zu nutzen. Hierbei entstehen allerdings ständig radioaktive Edelgase als Nebenprodukt. Hinzu kommen weitere radioaktive Abfälle. Die Edelgase neigen aber dazu, sich auch außerhalb des Generators auszubreiten und gelangen so in die Luft der Umgebung. Dies kann Schwankungen auf der Messskala auslösen.
Des Weiteren dauert der Zerfall von radioaktiven Teilchen so lange, dass nach Atomunfällen noch viele hundert Jahre lang eine Restaktivität gemessen werden kann. So ist in der Nähe des japanischen Atomreaktors Fukushima oder im ukrainischen Tschernobyl eine deutlich messbare Radioaktivität vorhanden, die den Nulleffekt herbeiführen kann. Allerdings besteht wetterabhängig auch in weiter entfernten Gebieten die Möglichkeit, dass hierdurch eine Beeinflussung erfolgt.
Als letzter künstlicher Faktor kann der Einsatz von Kernwaffen genannt werden. Durch den Einsatz von Atomwaffen, etwa den der USA in Japan im 2. Weltkrieg, bleibt in den betroffenen Gebieten ein gewisses Maß an Radioaktivität erhalten. Ebenso sind Gebiete, in denen Atomwaffen getestet werden, von einer Restaktivität betroffen.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne im Norden an der Nordseeküste in Husum. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit den Naturwissenschaften und interessiere mich vor allem für Physik und alles, was mit dem Weltraum und entfernten Planten zu tun hat.