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Was ist EVA-Schaum/EVA-Material & woraus besteht es?

Was ist EVA-Schaum

Was ist EVA-Schaum

Hinter dem Kürzel EVA verbirgt sich die Abkürzung Ethylen-Vinylacetat-Copolymer. Eine andere Abkürzung für den Begriff ist auch EVAC. Es handelt sich dabei um ein bestimmtes Copolymer, welches aus den Grundstoffen Ethylen und Vinylacetat hergestellt wird. EVA ist sehr leicht und farblos. Das Ethylen und das Vinylacetat lassen sich in beliebigen Mischungsverhältnissen einsetzen. Zudem ist EVA ein ungiftiges Material. Es sind weder Weichmacher noch andere Zusatzstoffe enthalten.

Eigenschaften

EVA kann in verschiedenen Konsistenzen und Erscheinungsformen auftreten. Es ist sowohl als Granulat erhältlich wie auch als Dispersion, als Pulver oder in fester Form als Folie und Kunststoff. Eine der besonderen Eigenschaften von EVA ist, dass er besonders wärmebeständig ist und eine sehr hohe Haltbarkeit aufweist. Abhängig von den Anteiligkeiten an Ethylen und Vinylacetat variieren sowohl die Eigenschaften als auch die Verwendungsmöglichkeiten. Grundsätzlich ist EVA sehr beständig gegenüber Säuren wie Salzsäure, Salpetersäure oder auch Schwefelsäure. Auch durch Alkohol, Wasserstoffperoxid oder Kohlenwasserstoff nimmt der Stoff keinerlei Schädigungen an. Gleiches gilt für UV-Strahlung. Dadurch kann das Material sterilisiert werden.

Die Herstellung

EVA wird ähnlich wie PE-LD hergestellt. Es kann entweder in einem Hochdruck- oder einem Niederdruckverfahren hergestellt werden. Bei dem Hochdruckverfahren findet eine Polymerisierung statt, die durch eine große Druckentwicklung entsteht. Anschließend findet eine hohe Erhitzung statt, infolge dessen ein Granulat entsteht. Im Niederdruckverfahren kommen Katalysatoren zum Einsatz Dabei wird der Prozess unterstützt durch Lösungspolymerisation, Suspensionspolymerisation oder Gasphasenpolymerisation. Im ersten Fall findet anschließend eine Destillation statt, wodurch das Produkt von der Lösung getrennt wird. Bei der Suspensionspolymerisation kommen Kohlenwasserstoff oder Benzin zum Einsatz. –Durch Hitze und Druck wird der Stoff polymerisiert. Anschließend findet die Abtrennung statt. Bei der letzten Methode kommt ein Katalysator zum Einsatz. Zudem kommen hohe Temperaturen und Druck ins Spiel. Durch Ethen wird ein Schwebezustand erreicht, wonach das fertige Polymer in Pulverform abfällt.

Die Verwendung

EVA verbessert die Eigenschaften von Produkten- vor allem von Folien. Dabei wird die sogenannte Bruchdehnung erhöht. Fügt man dem Stoff andere mineralische oder auch oxidische Stoffe hinzu, dann kann ein Kunststoff völlig neue Eigenschaften erwerben. Er kann plötzlich magnetisierbar sein oder auch Strahlungen absorbieren, was ihn für den Einsatz im medizinischen Bereich des Röntgens befähigt.

Daneben gibt es auch spezielle Anwendungsbereiche. Hierzu gehören Folien aus der Landwirtschaft, Einschweißfolien oder auch Bodenbeläge, Duschvorhänge oder Kabel. Bei einem höheren Anteil an Vinylacetat kann EVA auch als Schmelzklebstoff verwendet werden. Dieser kann Fasern einbinden. Benötigt wird dies beispielsweise bei der Herstellung von Tuft-Teppichen oder Nadelvliesstoffen. Daneben können auch der Büchereinband und die Seitenverbindung mit EVA gefertigt werden. Die Heißsiegel-Eigenschaft kann zudem für eine wasserabweisende Imprägnierung sorgen. So kommt der Stoff auch im Bootsbau zum Einsatz.

Liegt der Vinylacetat-Anteil zwischen 30 und 90 %, so erhält man einen kautschukähnlichen Elastomer. Diesen findet man dann zum Beispiel in Schuhsohlen wieder. Diese haben die Eigenschaft, besonders abriebfest zu sein.
Ein anderer Anwendungsbereich ist die Photovoltaik. Hier kann man die Solarzellen mit EVA ummanteln. Dies geschieht durch Verschmelzung. Der Verbund bleibt danach dauerhaft bestehen.

Auch im Bereich der Kosmetik kann man EVA-Schaum finden. Hier wird er häufig in Peelings eingesetzt.

Auch im Bereich der Chemie wird EVA als Grundmaterial für besonders elastische Schläuche verwendet, welche Hochleistungen erbringen können. Die Schläuche verfügen über keinerlei Poren und sind besonders abriebfest. Gas kann nur in sehr geringem Maße durchtreten, ebenso wie Kohlendioxid. Die Schläuche eignen sich auch hervorragend für den Einsatz in Schankanlagen. Auch Dichtungen werden vielfach aus EVA hergestellt.

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