Wenn die Größe eines Hundes exakt in Zentimetern angeben wird, ist meistens von der Schulterhöhe die Rede. Daneben gibt es bei Hunden den Begriff der Widerristhöhe. Diese unterscheidet sich von der Schulterhöhe und wird etwas weiter vorne gemessen.
Die Größe des Hundes
Wie groß der eigene Hund ist, kann manchmal gar nicht so leicht ausgedrückt werden. Manche Hunde sind sehr niedrig gebaut, dafür aber breit und schwer. Andere Typen haben sehr lange Beine und sind sehr schlank wie die Windhunde. Dackel dagegen können einen Körperbau haben, der deutlich länger denn hoch ist. Um Hunde über die Rassen hinweg in gewisse Kategorien einteilen zu können, gebraucht man in der Regel die Schulterhöhe. Entsprechend dieser Höhe werden Hunde aller Rassen grob in diese drei Klassen eingeteilt
- kleine Hunderassen haben eine Schulterhöhe bis 39 cm
- bei mittelgroßen Hunderassen liegt die Schulterhöhe zwischen 40 und 59 cm
- große Hunderassen haben eine Schulterhöhe von 60 cm und mehr
Wofür die Größe noch wichtig sein kann
Die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) unterscheidet bei manchen Dienstleistungen Hunde nach eben diesen drei Klassen. Die Größe spielt bei einfachen Untersuchungen oder Behandlungen normalerweise keine Rolle. Bestimmte Operationen oder andere ärztliche Leistungen sind bei großen Hunden jedoch wesentlich aufwändiger und kann in diesen Fällen der Größe nach abgerechnet werden.
Wer Zubehör wie Hundebekleidung, Leinen, Geschirre, Körbchen oder Fahrrad-Sets kaufen möchte, wird ebenfalls die Einteilung der Größen für kleine, mittlere oder große Hunde treffen. Manchmal ist sogar eine Empfehlung dabei, die sich deutlich auf die Schulterhöhe des Hundes bezieht. Im Bereich der Hundebekleidung braucht der Halter zusätzlich die Widerristhöhe.
Die Widerristhöhe spielt zudem eine große Rolle, wenn der Hund in Rassenregistern geführt wird oder zu Ausstellungen geht. Ganz ähnlich ist es bei diversen Hundesportveranstaltungen.
Was ist die Widerristhöhe denn nun genau?
Während die Schulterhöhe hinter den Vorderläufen und hinter dem Schulterblatt also quasi am äußersten Beginn von Hals und Schulter gemessen wird, liegt der Widerrist des Hundes etwas weiter vorne. Statt hinter messen Sie die Widerristhöhe exakt neben und parallel zu den Vorderläufen schnurgerade nach oben bis zum höchsten Punkt der Schulter.
Anleitung und Tipps zum Messen der Widerristhöhe
Wenn Sie sich unter dem Widerrist immer noch nichts vorstellen können, sollten Sie Ihren Hund zunächst in Ruhe am höchsten Punkt der Schulter abtasten. Versuchen Sie die obersten Kanten der Schulterblätter zu spüren. Eventuell können Sie sie in Bewegung besser spüren.
Um zu Messen stellen Sie den Hund am besten längs an eine Wand. Er sollte möglichst ruhig und aufrecht stehen. Das Gewicht muss dazu gleichmäßig auf alle vier Läufen verteilt sein. Albert der Hund herum oder möchte mit dem Zollstock spielen, wird das Unterfangen recht schwierig. In diesen Fällen kann eine Hilfsperson den Hund etwas ablenken und leicht festhalten, ohne den sicheren Stand dabei zu gefährden. Wenn er ruhig steht, können Sie den vorher ermittelten höchsten Punkt der Schulterblätter jetzt ganz leicht erkennen. Das Maß vom Boden bis zu diesem Punkt über den Schultern gilt als die Widerristhöhe des Hundes.
Um ganz genau zu messen, können Sie dem Hund einen zweiten Stock eben über die Schultern legen. Richtig gerade wird es mit einer Wasserwaage. Zeigt diese die richtige Position, halten Sie den Zollstock seitlich dazu und lesen die Zahl bequem ab. Sind Sie dabei allein, müssen Sie darauf achten, dass die Wasserwaage während des Ablesens nicht verrutscht. Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit woanders hin, kann sich Ihre Hand unbemerkt leicht absenken.
Wer alleine ist, kann sich mit der Befestigung des Zollstocks an der Wand oder an einem Stuhl die Arbeit etwas leichter machen. Vielleicht befindet sich im Haus sogar eine Messlatte für Kinder an einer Wand und der Hund kann dort gemessen werden.
Profis verwenden spezielle Messtürme für Hunde. Diese stehen auf einem soliden Fundament und haben eine Messlatte, die nach oben ragt sowie ein zweites Teil, das ähnlich der Wasserwaage direkt über den Widerrist des Hundes gelegt beziehungsweise geschoben werden kann. Im Ausstellungsbereich arbeiten Fachlaute mit dem sogenannten Gatter. Diese einem Reck ähnlichen Konstruktion erlaubt das perfekte Vermessen des ganzen Hundes.
Selbst wenn Sie nur für den Heimbedarf oder aus reinem Interessen messen möchte, kann Ihnen ein Fachmann ein solches Gerät auch ausleihen oder Sie lassen Ihren Hund einfach dort messen. Tierärzte kennen sich mit dem Messen ebenfalls aus und haben vielleicht sogar ein Gatter oder spezielle Messlatten in der Praxis zur Verfügung.
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Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne im Norden an der Nordseeküste in Husum. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit den Naturwissenschaften und interessiere mich vor allem für Physik und alles, was mit dem Weltraum und entfernten Planten zu tun hat.