Wenn man wissen möchte, wie heiß Feuer tatsächlich werden kann, muss man wissen, welche Materialien in Brand gesteckt wurden. Es gibt nicht brennbare, schwer entflammbare und leicht entzündliche Materialien, die eine unterschiedlich große Hitzewirkung entfachen können. Feuer ist nicht gleich Feuer! In diesem Beitrag finden Sie heraus, wie heiß das Feuer mit entsprechenden Zündmaterialien tatsächlich wird und welche Temperaturen dabei entstehen.
Ist Feuer an jeder Stelle gleich heiß?
Nein, das Feuer ist nicht an jeder Brandstelle gleich heiß, denn Feuer hat unterschiedliche Brandzonen mit unterschiedlicher Temperatur. Am besten kann man die Brandzonen am Beispiel einer brennenden Kerze verdeutlichen:
In der ersten Brandzone, direkt am Docht hat das Feuer nur eine Temperatur von durchschnittlich 600 – 800 °C. In der zweiten Brandzone, direkt über dem Docht hat das Feuer eine Temperatur von ca. 1000 °C erreicht. Diese Zone wird auch Brennzone genannt. In der dritten Glüh-Zone des Feuers entstehen Temperaturen um die 1200 °C.
Welche Materialen erzeugen beim Verbrennen große Hitze?
Es gibt Materialien, die eine enorme Hitze beim Verbrennen erzeugen. Zudem kann man die Hitzewirkung erhöhen, indem man die Druckverhältnisse (bar) ändert und Substanzen mit hohem Wirkungsgrad verwendet. Die chemische Reaktion, die dadurch stattfindet, erhöht die Temperatur um ein Vielfaches.
Wie heiß wird das Feuer im Kamin?
Wer im Kamin schon einmal Holz verbrannt hat, der weiß, dass sich das Feuer nur langsam entfacht und zu Beginn eine niedrige Temperatur aufweist. Holz verbrennt in drei unterschiedlichen Phasen und jede Phase hat andere Temperaturen und Hitzezonen.
1. Phase bei der Holzverbrennung:
In der ersten Phase der Holzverbrennung verdampft die im Holz verbliebene Restfeuchtigkeit, die etwa 10 -15 % beträgt. In der ersten Hitzephase erzeugt das Feuer eine Temperatur von ca. 100 °C. Kleine Holzstücke erhöhen die Brennbarkeit weil die Restfeuchtigkeit aus den kleinen Scheiten schneller verfliegt. Deshalb ist es ratsam die erste Flamme mit kleinen Hölzern herzustellen.
2. Phase in der Holzverbrennung:
Gase treten aus den Hölzern aus und beschleunigen die Brandentwicklung. Die Gase entzünden sich bei einer Temperatur von 225 °C, diese Temperatur wird auch Zündtemperatur genannt. Ab einer Temperatur von ca. 300 °C hat das Feuer eine enorme Kraft und kann nun an Temperatur zulegen. Hierbei kommt es darauf an, welche Holzarten verwendet werden. Hölzer, die einen höheren Anteil an ätherischen Ölen haben, brennen lodernder und entfachen eine größere Hitze. Der Kamin kann nun Temperaturen um die 1100 °C aufweisen.
3. Phase, die Ausbrennphase:
Sind alle Hölzer verbrannt, bleibt ein Häufchen glühende Kohle zurück, die ohne Flamme arbeitet und eine Temperatur von ca. 800 °C aufweist.
Wichtig bei der Verbrennung von Holz ist die Luftzufuhr, denn Feuer braucht Sauerstoff. Ist zu wenig Verbrennungsluft im Kamin vorhanden, kann das Feuer nicht vollständig herunterbrennen. Es bleiben unverbrannte Holzreste im Ofen übrig. Ist zu viel Luft im Verbrennungsraum vorhanden, schmälert das den Wirkungsgrad des Feuers, weil die Luft die Temperatur des Feuers senkt.
Wie heiß wird das Feuer beim Anzünden eines Feuerzeugs?
Beim Anzünden eines Feuerzeugs entsteht eine chemische Reaktion, die durch das Propan-Luft-Gasgemisch entflammt wird. Weil die Reaktion ziemlich schnell von Statten geht, ist die Flamme nicht an jeder Stelle gleich heiß. In diesem Beispiel sind die Hitzezonen der Flamme genau in umgekehrter Richtung aufgestellt, als beim Beispiel der brennenden Kerze. Die blaue Zone, direkt über dem Anzünder hat die geringste Temperatur von durchschnittlich 800 °C. In der zweiten Hitzezone entstehen Temperaturen um die 1000 °C. Am oberen Punkt der Flamme entstehen Temperaturen um die 1200 °C.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne im Norden an der Nordseeküste in Husum. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit den Naturwissenschaften und interessiere mich vor allem für Physik und alles, was mit dem Weltraum und entfernten Planten zu tun hat.