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Was ist Polyresin & woraus besteht es? Aufklärung

Was ist Polyresin & woraus besteht es

Als „Polyresin“ oder auch „Kunststein“ werden jene Werkstoffe bezeichnet, welche heutzutage vor allem im Bereich des Modellbaus und des Kunsthandwerkes Verwendung finden. Im Detail handelt es sich bei Polyresin um einen Stoff, der entweder mineralisch- oder harzgebunden ist. Durch Beifügen von verschiedenen Zuschlagsstoffen, welche unterschiedliche, jedoch keine primären Funktionen einnehmen, entsteht letztendlich das Polyresin. Als solche Zuschlagsstoffe werden in der Regel insbesondere Materialien wie Gesteinsmehl, Sand oder aber auch Kies benutzt.

Wie und wozu wird Polyresin verwendet?

Kunststeine reihen sich dabei in die Riege anderer künstlich hergestellter Werkstoffe ein, zu denen unter anderem auch Klinker- oder Mauersteine zählen. In der Praxis wird Polyresin mitunter für die Herstellung von Treppen, verschiedener Böden oder Fensterbänken verwendet. Im Normalfall wird das Material dabei nicht mit bildhauerischen Verfahren verändert, sondern direkt per Spritzguss in seine individuelle Bauform gegossen. Polyresin zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es sehr schnell aushärtet und anschließend zügig weiterbearbeitet werden kann. Dieser Vorgang, der in der Regel per Hand durchgeführt wird, kann indes mit dem Schnitzen von Holz verglichen werden.

Ein weiterer Vorteil, den das Polyresin anderen Werkstoffen voraus hat, ist sein relativ günstiger Preis. So ist ein aus Kunststein hergestelltes Objekt in der Regel deutlich günstiger, als jene aus anderen Materialien. Besonders beliebt sind dabei verschiedene Gegenstände aus Polyresin, welche der Verschönerung eines Gebäudes oder einer Fläche dienen. Dazu können Objekte wie Büsten oder Skulpturen zählen.

Irrtümer über Polyresin

Bezüglich der Namensherkunft sei erwähnt, dass der Begriff „Kunststein“ nicht auf die künstlerische Verwendung des Stoffes schließen lässt, sondern lediglich Auskunft über dessen künstliche Herstellung gibt. Oftmals wird Polyresin auch mit Hartplastik verwechselt. Beide Materialien sind jedoch vollkommen unterschiedlich und eigenständig anzusehen.

Besonderheiten von Polyresin

Optisch lässt sich Polyresin auf vielfältige Art und Weise verändern. Dies hat den Hintergrund, dass die dem Kunststein hinzugemischte Farbe individuell gewählt und kombiniert werden kann. Auf diese Weise lassen sich mannigfaltige Ergebnisse erzielen. Möglich sind am Ende fertige Gegenstände, die über eine Holz-, Marmor- oder Bronzeoptik verfügen, obwohl diese Stoffe in Wirklichkeit während der Herstellung gar keine Verwendung fanden. Dieser Umstand bringt einen weiteren Vorteil für den Anwender mit sich. Dadurch, dass die Farbe direkt zur Kunststeinmasse hinzugegeben wird, ist das zusätzliche Streichen oder Färben eines aus Polyresin gefertigten Gegenstandes nicht mehr nötig. Des Weiteren zeichnet sich der Werkstoff durch eine hohe Witterungsbeständigkeit aus. Das Material ist darüber hinaus besonders stabil und wenig anfällig für Brüche.

Die Geschichte von Polyresin

Das Material kam erstmals ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auf und stellte gleichzeitig eine weitere Option zu den damals gängigen Natursteinen dar. Früher war der Stoff noch unter dem Namen „Erdstein“ bekannt, erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfestigte sich der Begriff „Kunststein“. Besonders in der Epoche des Jugendstils erfreute sich die Verwendung von Polyresin im Bauwesen großer Beliebtheit. So wurden vor allem verschiedene Zierobjekte, wie etwa Ornamente aus Kunststein angefertigt. Durch die Rohstoffknappheit als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde besonders in der ehemaligen DDR auf Polyresin zurückgegriffen, um die fehlenden Natursteine beim Wiederaufbau von Häusern zu ersetzen. Im Laufe der Zeit wurde die Nachfrage nach Kunststein jedoch immer geringer, da sich die für den Bau benötigten Materialien zusehends günstig ins Land importieren ließen.

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