Es gibt kaum etwas Schöneres, als das Heranwachsen niedlicher Chihuahua-Welpen von Geburt an zu beobachten. Viele Hundebesitzer wünschen es sich, dass ihre Chihuahua-Hündin Welpen bekommt. Der folgende Beitrag beantwortet die Fragen: Chihuahua züchten, wer darf das & was beachten?
Gesetzliche Bestimmungen
Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen gewerbsmäßiger Hundezucht und Hobbyzucht. Wer Chihuahua züchten will, muss sich deshalb vorher mit den gesetzlichen Bestimmungen vertraut machen.
Hobbyzucht
Ein Hobbyzüchter hält maximal zwei fortpflanzungsfähige Chihuahua-Hündinnen und zieht maximal zwei Würfe pro Jahr auf. Für die Hobbyzucht gelten nicht die Anforderungen, die von gewerbsmäßigen Züchtern beachtet werden müssen. Ein Hobbyzüchter muss die allgemeinen Anforderungen, die in Tierschutz-Hundeverordnung verbindlich vorgeschrieben sind, erfüllen. Er muss seinen Hunden ausreichend Auslauf bieten, sie artgerecht pflegen und füttern und weitere Anforderungen einhalten.
Der Gesetzgeber hat nur begrenzte Kontrollmöglichkeiten. Deshalb befinden sich unter den sogenannten Hobbyzüchtern leider auch einige sogenannte „Schwarze Schafe“, die sich mit Chihuahua-Zucht ohne viel Aufwand bereichern wollen. Ein Welpenkauf aus einer derartigen Zucht ist für den Halter häufig mit hohen Tierarztkosten und/oder Kosten für einen Hundepsychologen beziehungsweise Hundetrainer verbunden. Weil die Abstammung der Elterntiere meistens nicht nachvollziehbar ist, leiden die Tiere häufig an Wesensveränderungen oder Erbkrankheiten.
Verantwortungsvolle Züchter betreiben die Chihuahua-Zucht aus Liebe zu dieser Rasse und ihren Hunden und verfügen über viel Fachwissen. Im Vordergrund steht das Wohl ihrer Hunde.
Gewerbsmäßige Hundezucht
Als gewerbsmäßiger Züchter gilt laut Tierschutzgesetz ( §11, 8a), wer drei oder mehr fortpflanzungsfähige Chihuahua-Hündinnen hält und jährlich drei oder mehr Würfe erwartet. Zur gewerbsmäßigen Hundezucht muss die Erlaubnis vom Veterinäramt eingeholt werden.
Ein seriöser gewerbsmäßiger Züchter ist zudem Mitglied in einem Chihuahua-Rassehundzuchtverein und erfüllt die Anforderungen vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Folgende vier Schritte sind nötig, um sich beim VDH alsanerkannter Chihuahua-Züchter zu qualifizieren und Ahnentafeln für die Welpen zu bekommen:
- Erwerb von rassespezifischen Fachwissen und Sachkundenachweis
- Abnahme der Zuchtstätte und Beantragung des Zwingernamens
- Erteilung einer Zuchterlaubnis durch das Veterinäramt
- Zulassung von mindestens einer Hündin zur Zucht
Hundezucht erfordert Zeit & Geld
Viele Hundehalter, die den Wunsch haben, Chihuahua zu züchten, haben falsche oder keine Vorstellungen davon, was Hundezucht bedeutet. Die Zucht von Rassehunden gilt nicht als gewinnbringendes Nebeneinkommen. Die meisten Züchter sind froh, wenn Sie durch den Verkauf ihrer Welpen die Kosten decken können. Dem Züchter entstehen Kosten für:
- Kauf einer Zuchthündin
- Futter & Leckerli
- Versicherungen
- Hundesteuern
- Mitgliedschaften in Rassehundzuchtvereinen und im VHD
- Zwingerbuch
- Ausstellungen (Fahrtkosten, Übernachtungen, Ausstellungsgebühren)
- regelmäßige Entwurmungen und Impfungen
- tierärztliche Untersuchungen
- Zuchttauglichkeitsprüfung inklusive DNA-Test
- Deckkosten
- Kosten fuer Spezialfutter während der Trächtigkeit
- tierärztliche Untersuchungen während der Trächtigkeit
- Einrichtung einer Wurfbox inklusive Handtücher und Decken
- Schaffung eines Welpenauslaufes
- Entwurmung von Mutterhündin und ihrer Welpen
- Welpenerkennungsbänder
- Wurfabnahme durch Zuchtwart oder Tierarzt
- hochwertiges Welpenfutter ab der 5. Woche
- Impfung und Chippen der Welpen
- Zwingerkontrolle
- Ausstellung der Ahnentafeln fuer die Welpen
- Zusammenstellung von Welpenpaketen (Unterlagen, Spielzeug, Geschirr inklusive Hundeleine, Decke, Transportbox
- Nachimpfung der Welpen in der 12. Lebenswoche
Pro Wurf entstehen einem Züchter der Rasse Chihuahua laufende jährliche durchschnittliche Kosten und Wurfkosten in Höhe von 3137 Euro pro Wurf (ohne zusätzliche Behandlungskosten).
Im Durchschnitt bekommt eine Chihuahua-Hündin drei Welpen. Dies bedeutet, dass dem Züchter bei einem durchschnittlich großen Wurf pro Welpen Kosten in Höhe von 1045,67 entstehen. Auch größere Würfe bieten keine Garantie dass damit ein Gewinn erzielt wird, weil zum Beispiel ein Kaiserschnitt nötig ist oder die Welpen eine Amme benötigen. Es ist nicht selten, dass ein Züchter in einem Jahr mit dem Welpenverkauf zwar Gewinn macht und im Folgejahr hohe finanzielle Verluste verbucht.
Anhand dieser Zahlen ist leicht erkennbar, dass sich mit verantwortungsvoller Chihuahua-Zucht kein schneller Reichtum erzielen lässt. Die Zucht von Chihuahua und sonstigen Rassehunden ist ein wunderschönes, teures Hobby. Chihuahua zu züchten macht jedoch sehr viel Spaß und der Züchter wächst mit jedem Wurf. Diese tollen Erfahrungen sind mit Geld nicht bezahlbar.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne im Norden an der Nordseeküste in Husum. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit den Naturwissenschaften und interessiere mich vor allem für Physik und alles, was mit dem Weltraum und entfernten Planten zu tun hat.
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