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Kerguelen Fliege – Besonderheiten & Wissenswertes

Sie haben noch nie eine Fliege ohne Flügel gesehen? Das liegt vielleicht daran, dass diese besonderen Tiere nicht in Deutschland beheimatet sind, sondern auf den Kerguelen-Inseln leben. Bei diesen Tieren handelt es sich um die Kerguelen-Fliegen, die entweder Stummelflügel oder gar keine Flügel aufweisen. Das sich diese Fliegen überhaupt auf der Insel entwickelt und durchgesetzt haben, das hängt mit den dortigen Gegebenheiten zusammen.

Kerguelen-Fliege ist keine Stubenfliege

Die Welt der Fliegen ist faszinierend und die kleinen Insekten sind den meisten Menschen nur mit Flügeln bekannt. Es gibt viele verschieden Fliegenarten und am bekanntesten in Deutschland ist wohl die Gemeine Stubenfliege oder die Große Stubenfliege. Die Gemeine Stubenfliege isst alles für sie nahrhafte und setzt sich nicht selten auf das Essen der Menschen. Die Fliegen können dort sogar ihre Eier ablegen, weshalb nicht wenige Menschen sie als lästig oder eklig empfinden. Während die Gemeine Stubenfliege Flügel besitzt, hat die Kerguelen-Fliege Stummelflügel oder gar keine Flügel. Die Fliege kann nicht Fliegen und ist zudem nicht in Deutschland, sondern auf den Kerguelen-Inseln im Indischen Ozean beheimatet. Eine Fliege, die nicht Fliegen kann ist ungewöhnlich, ihre Evolution liegt in den Umwelt- und Wetterbedingungen begründet, die auf den Kerguelen-Inseln herrschen.

Kerguelen-Inseln im Indischen Ozean

Die Inseln sind in der Nähe der Antarktis und zwischen Südafrika und Australien zu finden. Die Inselgruppe umfasst 300 Nebeninseln und eine Hauptinsel. Die Kerguelen-Inseln sind abgeschieden und es gibt dort keine Ureinwohner. Mittlerweile werden die Inseln von Wissenschaftlern aufgesucht, die sich sehr für die Flora und Fauna der Inselgruppe interessieren. Die Inseln weisen ein unangenehmes, kaltes Klima auf. Es ist auf den Inselgruppen Sturm zu befürchten. Das Klima hat dazu beigetragen, dass sich dort nur flügellose Fliegen entwickelt haben.

Kerguelen-Fliegen sind besonders

Die Kerguelen-Fliege kann nicht fliegen, was an zurückentwickelten Flügeln liegt. Die Fliegen weisen entweder gar keine Flügel auf oder ihre Flügel sind nur Stummel, mit denen die Fliege nicht flugfähig ist. Die Fliegen gehören zu den Insekten und die Insektenarten auf der Inselgruppe besitzen wie die Kerguelen-Fliege keine Flügel oder Stummelflüge. Eine Fliege ohne Flügel ist in unseren Breitengraden nur schwer vorstellbar, auf den Kerguelen-Inseln sind diese Fliegen aber die Regel und keine Ausnahme. Die Fliege mit den zurückentwickelten Flügeln hat sich gegenüber Fliegen mit Flügeln auf der Inselgruppe durchgesetzt. In unseren Breitengraden hätte eine solche Fliege kaum Fortpflanzungschancen und wurde vermutlich nicht überleben. Fliegen ohne Flügeln würden kaum an Futter kommen und wären zudem schlechter vor Fressfeinden geschützt.

Mutation bietet Selektionsvorteil

Fliegen ohne Flügel sind den Arten mit Flügeln auf den Kerguelen-Inseln überlegen und haben dort einen Selektionsvorteil. Die geflügelten Arten sind auf den Inselgruppen fast ausgestorben. Das Klima auf den Inseln ist rau und vor allem windig. Es sind Stürme zu befürchten und die Inselgruppe ist für Wind mit hoher Windstärke bekannt. Insekten mit Flügeln haben dort einen entscheidenden Nachteil und werden praktisch weggeweht. Insekten ohne Flügel werden hingegen von dem Wind nicht berührt. Zudem verbraucht eine Fliege, die nicht fliegt, weniger Energie als ihre fliegende Verwandtschaft.

Der geringere Energieverbrauch ist ein weiterer Vorteil. Die Fliege kommt mit einer geringeren Futtermenge aus als eine Fliege, die mehr Energie verbraucht. Die Kerguelen-Fliege muss kaum Fressfeinde auf den Inseln fürchten. In unseren Breitengraden hätte eine Fliege, die nicht Fliegen kann einen enormen Selektionsnachteil. Aus Forschungen an Fruchtfliegen ist bekannt, dass Fliegen ohne Flügel oder mit verkleinerten Flügeln in unserer klimatischen Region entscheidende Nachteile hätten. Die Forschung hat aber auch gezeigt, dass die Fruchtfliegen ohne Flügel oder mit reduzierten Flügeln weniger Nahrung benötigen und Energie sparen.

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