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Schmetterlingseffekt einfach erklärt & Beispiele

Manche Wörter sind im allgemeinen Gebraucht, ohne genau zu wissen, was alles dahinterstecken kann. Vielleicht benutzt man sie nicht selbst, aber hin und wieder hört man die Wörter von anderen. Begriffe, die etwas bezeichnen, eine gewisse Komplexität aufweisen und man weiß das, aber kann man nicht genau wissen, was es mit dieser auf sich hat. Hier wird erklärt, was es zum Beispiel mit dem Begriff „Schmetterlingseffekt“ auf sich hat und was dahinter steckt.

Das Chaos

Letztlich geht der Schmetterlingseffekt auf die Chaostheorie zurück. Chaos kennt wohl jeder. Etwas, wo niemand mehr durchsieht. Und so ähnlich ist es mit dem Schmetterlingseffekt. Normalerweise Tut man etwas und kriegt die Wirkung mit. Das Glas wird umgestoßen, der Inhalt verschüttet. Aber was ist, wenn man das Glas umstößt und drei Monate später bricht der Dritte Weltkrieg aufgrund einer Verkettung der Umstände auf? Dann ist das der Schmetterlingseffekt. Ein Ereignis findet statt und niemand weiß, was am Ende hin rauskommen wird.

Wieso ein Schmetterling?

Der Schmetterling entstammt einem Spruch des Mathematikers Edward N. Lorenz. Er stellte die Frage, ob der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien in Texas ein Unwetter auslösen könne. Der Schmetterling wurde wahrscheinlich deshalb gewählt, weil man sich kaum etwas Gegensätzlicheres vorstellen kann als Schmetterlinge auf der einen Seite, und Unwetter und Tornados auf der anderen. Es ist also ein sehr eindrückliches Bild, was sich leicht merken lässt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Schmetterling wohl fast das einzige Insekt ist, was von fast allen Menschen als niedlich und liebenswert betrachtet wird.

Wie genau kann man sich das vorstellen?

So viel zu den theoretischen Aspekten. Eine Theorie in der Chaostheorie und damit der nichtlinearen Mathematik. Klingt kompliziert, aber Beispiele werden es gleich einfacher machen.

Wenn man jetzt in die Vergangenheit reist, um das Nazi-Reich zu verhindern, meint man, etwas Gutes getan zu haben. Es gelingt auch und man freut sich, weil man das Leid vieler Menschen gerettet hat. Man reist zurück und findet vielleicht eine postatomare Einöde vor. Durch das Ausbleiben der Nazi-Herrschaft und des Weltkrieges bleibt Europa ein starker Faktor. USA und UdSSR werden nie die Stellung erreichen, die sie sonst hätten erreichen können. Im Zuge dessen kommt ein anderes Land an die erste Kernwaffe und eine andere Art von Wettrüsten beginnt und bricht sich schließlich Bahn, da niemand Vorsorge gegen Kriege getroffen hat, da der Zweite Weltkrieg niemals stattgefunden hat. Die Welt geht unter.

Mit diesem Ausgang kann niemand rechnen. Aber es wäre möglich.

Ein weiteres Beispiel sind Planetenbahnen. Sie wirken für uns ewig und unveränderlich. Aber nehmen wir an, ein Komet zieht an der Erde vorbei und verändert ihre Umlaufbahn um einen Atomradius. Nicht viel. Und doch kollidiert die Erde in zwei Milliarden Jahren mit der Venus.

Das Wetter wäre auch ein Beispiel:

Wir beschweren uns immer wieder, dass der Wetterfrosch sich vor einer Woche geirrt hat. Doch man gibt ihm unrecht. Für einen Tag oder einige wenige Tage kann man das Wetter gut vorhersagen, aber eine Woche ist fast unmöglich und noch länger ausgeschlossen. So viele Dinge, die sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. Jeder Großrechner muss daran scheitern. Kleine Ursache und Veränderung hier, eine Woche später herrscht ein Tropensturm.

Ist das nicht einfach der Schneeballeffekt?

Viele könnten jetzt meinen, dass es ein Schneeball- oder Dominoeffekt sei. Das klingt auf den ersten Blick logisch, denn immer mehr folgt auf immer mehr. Doch weiß man genau, was passiert, wenn die Kettenreaktion der Dominosteine gestartet wird. Oder wenn der Schneeball rollt. Der eine wird immer größer und größer und alle Dominosteine sind irgendwann umgefallen. Aber nur weil ich jetzt die Dominosteine kippen lasse, kann ich nicht vorhersagen, ob ich deshalb nicht in 10 Jahren einen tödlichen Autounfall erleiden oder verursachen werde. Der Ausgang ist offen, vollkommen. Und absolut unmöglich vorherzusagen.

Zusammenfassung

Kleine Ursache, große Wirkung. So einfach könnte man den Schmetterlingseffekt zusammenfassen. Das Leben ist chaotisch und das eine kann etwas ganz anders nach sich ziehen und immer so weiter, bis die Konsequenzen so absurd sind, dass niemand mehr an die ursprüngliche Ursache denkt. Und das Chaos lässt uns nach wie vor – etwa beim Wetter – im Dunkeln tappen. Die Zukunft ist eben offen und es könnte alles mögliche passieren. Also aufpassen, mit welchem Bein man zuerst aufsteht.

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