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Wie viele IQ Punkte braucht man zum atmen/überleben? – Aufklärung

Egal ob in der Schule, in der Pflege oder in der Handy-App-Werbung, jeder Mensch hat einmal mit dem IQ-Wert zu tun. Je höher der Wert, um so schlauer sei man, je niedriger umso dümmer. Aber gibt es einen Wert, unter dem man zu dumm zum Überleben ist?

Zuerst: Die Grundlagen

Der Intelligenzquotient misst theoretisch das intellektuelle Leistungsvermögen eines Individuums im Allgemeinen oder im Vergleich mit einer Referenzgruppe. Dieses intellektuelle Leistungsvermögen wird anhand eines Intelligenztests ermittelt. Der erste dieser Tests wurde 1905 von Alfred Binet entwickelt.

Wie entsteht der IQ-Wert?

Ein Intelligenztest beinhaltet eine Vielzahl von Aufgaben für alle Altersgruppen. Daraus, welche von diesen Aufgaben Sie lösen können ermittelt sich Ihr Intelligenzalter. Dieses Intelligenzalter wird durch Ihr tatsächliches Alter geteilt und mit 100 multipliziert. Voilá! Ihr IQ-Wert! Wenn Sie als 20-Jährige(r) in der Lage sind Aufgaben für die Altersgruppen 0-20 zu lösen haben Sie ein Intelligenzalter von 20 und einen IQ von genau 100. Sind Sie in der Lage Aufgaben für eine höhere Altersgruppe zu lösen haben Sie einen höheren IQ-Wert, sollten Sie nur Aufgaben für niedrigere Altersgruppen lösen können haben Sie einen Niedrigeren.

Die Probleme des IQ-Wertes

Was zeichnet Intelligenz aus? Diese Frage kann ganz unterschiedlich beantwortet werden.

  • Erinnerungsvermögen,
  • Leseverständnis,
  • Kreativität,
  • Fremdsprachenkompetenz,
  • Mathematisches Können,
  • der Bildungsgrad in unterschiedlichen Fächern,
  • Kombinationsfähigkeit,

all dies und noch mehr könnten Faktoren in der Ermittlung der Intelligenz eines Menschen sein. All diese Dinge lassen sich jedoch nicht eindeutig in einem einzigen schriftlichen Test ermitteln. Welche Aufgaben so für einen IQ Test geeignet sind ist eine komplexe Frage und Intelligenztests haben sich so in den letzten 100 Jahren auch stark gewandelt.

Wie der Name schon nahelegt soll ein Intelligenztest die Intelligenz eines Menschen testen. Das Problem: Es gibt keine klare wissenschaftliche Definition von Intelligenz! Dieses Problem wird wie folgt umgangen:

Moderne IQ-Tests verwenden z.B. Aufgaben, in denen der Probant Zahlenreihen ergänzen, Muster vervollständigen oder Analogien finden muss. Der Zweck dahinter ist, einen Test zu erstellen, in dem die Logischen Fähigkeiten der getesteten Person getestet werden. So soll in diesem Bereich ein möglichst genaues Ergebnis ermittelt werden, da man für solche Aufgaben keine gezielten Vorbereitungen treffen kann. Die Fähigkeit logische Rätsel zu lösen soll für die jeweilige Person allgemeingültig sein und man soll für einen IQ-Test nicht lernen können, sonst würde ein eigentlich dümmerer, aber besser vorbereiteter Probant ein besseres Ergebnis erzielen als ein intelligenterer Probant, der einfach schlechter vorbereitet ist. Das Problem: Solche Logikaufgaben kann man trotzdem sehr wohl trainieren. Kombiniert man diese Tatsache mit dem sehr engen Intelligenzbereich den diese Tests testen kommt man zu folgendem Ergebnis:

Ein IQ-Test testet nur, wie gut Sie darin sind IQ-Tests zu nehmen.

Paradoxerweise wird von diesen Tests jedoch eine gewisse Vorbereitung erwartet. Wenn IQ-Tests mathematische Fähigkeiten testen wird von Probanten eine gewisse Mathematische Vorbereitung vorausgesetzt. So hat die Fähigkeit solche Aufgaben zu lösen nichts mit logischer Kombinationsfähigkeit zu tun, sondern mit Bildung. Ein Mensch jedoch mit Dyskalkulie (klinischer Matheschwäche) würde immer einen niedrigeren IQ-Wert erzielen, egal wie intelligent er in anderen kognitiven Bereichen ist.

Die mangelnde Definition von Intelligenz ist jedoch nicht das einzige Problem. Wie oben schon erwähnt wird das Intelligenzalter des Getesteteten dadurch ermittelt, das man überprüft ob er in der Lage sei für sein Alter angemessene Aufgaben zu lösen. Ob eine Aufgabe altersangemessen ist wird dadurch gemessen, ob in einer Gruppe von Probanten der Großteil diese Aufgabe lösen kann. So steht das individuelle Testergebnis immer im relativen Verhältnis zu anderen Testergebnissen. Der durchschnittliche IQ-Wert innerhalb einer Gruppe ist immer 100. Würde man diesen Test nach Nobelpreisträgern auslegen, dann bekäme der Rest von uns einen höchst unterdurchschnittlichen IQ-Wert.
Deswegen wandeln sich die Anforderungen der IQ-Tests stetig.

Welchen Wert braucht man zum atmen?

Wie schon erklärt, ist der IQ-Wert nur ein Ausdruck der individuellen Fähigkeit IQ-Tests zu lösen, relativ zu seinen Altersgenossen. Aber Überleben, Atmen, Laufen, Essen, Verdauen, Trinken, Schlafen, etc. sind alles Dinge, welche der Körper automatisch ohne bewusste kognitive Anstrengungen von selbst macht, oder welche wir schon im Kindesalter erlernt haben. Sollten Sie auf diesem Niveau stehen geblieben sein würden Sie jedes Jahr einen niedrigeren IQ-Wert haben, könnten aber immer noch leben. Einen Mindest-IQ-Wert gibt es nicht.

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