Ein echter Hingucker in der Natur und sowieso auch in Zoos: der Flamingo! Dieser Vogel sticht besonders wegen seiner Farbe hervor. Und seien wir mal ehrlich, wenn wir bei der Frage, welches Tier wir mit der Farbe Rosa assoziieren würden, eine Antwort nennen müssten, so wäre diese mit Sicherheit immer „Flamingo“. Das lernen wir schon in unserer Kindheit. Was wir jedoch nicht lernen oder wir als Kinder nicht erklärt bekommen: warum sind die Flamingos eigentlich rosa?
Flamingos: Die Kindheit startet farblos!
Ähnlich wie beiden allen Tieren dieser Welt entwickelt auch der Flamingo erst mit der Zeit gewisse Merkmale. Diese ganz besonderen Tiere sind nicht von Geburt an rosa. Als Jungvögel haben sie ein weißes Daunenkleid, welches mit grauen Flecken bedeckt ist. Vom aus der Landschaft hervorstechenden rosa ist man da noch weit entfernt. Bis die Flamingos ihr allseits bekanntes rosa Daunenkleid anlegen, dauert es.
Ein roter See für leuchtende Farben
Für eine gewisse Population im Hochland von Bolivien ist sogar ein See mitverantwortlich für das strahlende Daunenkleid. Tatsächlich gibt es dort auf 4000 Meter Höhe einen roten See namens Laguna Colorada (zu Deutsch: gefärbte Lagune). Hervorgerufen wird dieser Effekt durch eine Rotalge. Flamingos, die also in dieser Region ihre Beute aufnehmen und daher auch in diesem Gewässer befinden, bekommen ein tiefrotes Pink in ihrem Gefieder. Aber der Hauptgrund für das rosa liegt an anderer Stelle.
Nahrung macht das Daunenkleid
Das wunderschön anzusehende rosa verdanken die Flamingos ihrer Nahrung. Die Beute besteht zu großen Teilen aus Algen und Krebsen. Diese enthalten spezielle Carotinoide, also Farbstoffe, die sich besonders aus gelben und roten Farbtönen zusammensetzen. Bedeutet im Klartext: rosa Essen macht das rosa Daunenkleid. Durch die stetige Nahrungsaufnahme dieser Farbstoffe, seit dem Aufwuchs und dem zuvor genannten weiß-grauen Daunenkleid, färbt sich der Flamingo bis er sein markantes rosa in den Federn trägt. Bei der Nahrungsaufnahme sind die Vögel fast ausschließlich im Wasser und mit halb geöffnetem Schnabel unter Wasser. Hier haben die Flamingos sogar eine Art Filtersystem, wodurch vor allem Algen und Krebse hängen bleiben.
Fun fact: Im Zoo verblasst das Rosa!
Flamingos in Zoos haben es schwerer, ihre strahlende Farben zu erhalten. Denn dort fehlen die besagten Farbstoffe komplett. Man stellte fest, dass die Vögel nach und nach immer blasser werden. Dadurch verlieren die Tiere sogar ihren Fortpflanzungstrieb, da Weibchen eher auf bunte Partner fixiert sind. Deswegen wird in Zoos mittlerweile auch im Futter für die Tiere Farbstoff hinzugemischt, damit auch dort die Flamingos ihre markanten Farben beibehalten. Im Umkehrschluss bedeutet, dass die Flamingos nur in freier Wildbahn auf natürliche Weiße ihr rosa Daunenkleid erhalten.
Zusammenfassung: Rosa wird nur wer sich Rosa ernährt
Sprich nach dem Motto „du bist, was du isst“ sind die Flamingos auch nur in der Wildnis natürlich rosa. In den Zoos muss man dagegen mit Zusatz von Farbstoff im Futter weiterhelfen. Die Nahrungszunahme von Krebsen und Algen sind der Grund für das rosa Daunenkleid. Jedoch haben besonders die Flamingos in den Hochlagen von Bolivien noch viel schöneres Pink in ihrem Gefieder, bevorzugt durch einen See, der ihrem Farbenbild mehr als nur entgegenkommt.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne im Norden an der Nordseeküste in Husum. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit den Naturwissenschaften und interessiere mich vor allem für Physik und alles, was mit dem Weltraum und entfernten Planten zu tun hat.